Kirchenkreissynode Dithmarschen setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus

Veröffentlicht von Jan-Ole Claussen am Samstag, 5. April 2025 18:45

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© Jan-Ole Claussen 

Burg – Der Kirchenkreis Dithmarschen hat heute (5. April) auf der Synodentagung in Burg ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus gesetzt. In Anwesenheit des Nordhastedter Bürgermeisters Klaus-Peter Tiessen, der Nordhastedter Pastorin Angela Jahn (Foto: mit Propst Dr. Andreas Crystall) und von Bischöfin Nora Steen verabschiedeten die Synodalen einstimmig diese Erklärung:

„Die Synode des Kirchenkreises Dithmarschen nimmt mit großer Sorge wahr, dass die Kommunalgemeinde Nordhastedt immer häufiger Schauplatz von Veranstaltungen für Rechtsextreme aus ganz Norddeutschland ist. Sie stellt fest, dass völkischer Nationalismus mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar ist und dankt den vielen Nordhastedter Bürgerinnen und Bürgern für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Hass und Ausgrenzung. 

Der Kirchenkreis Dithmarschen steht für eine offene, tolerante und gerechte Gesellschaft. Christinnen und Christen sind nicht neutral, wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Neigung oder Religion ausgegrenzt oder bedroht werden. Menschenverachtende Haltungen in rechtsextremen Gruppierungen und Kulturwelten sind mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens unvereinbar. Die evangelisch-lutherische Kirche in Dithmarschen wird daher weiter ihre Stimme erheben gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit und solidarisch sein mit allen, die sich friedlich für eine demokratische und offene Gesellschaft einsetzen. 

Die Ergebnisse der jüngsten Bundestagswahl in Dithmarschen beunruhigen uns sehr und fordern uns heraus. Die Zustimmung für Rechtspopulisten und Rechtsextreme ist auch in unserer Region gewachsen. Wir ermutigen daher alle demokratischen Kräfte in Politik, Kultur und Gesellschaft, vereint für die Würde aller Menschen einzutreten. Die Kirchenkreissynode sieht sich in der gesellschaftlichen Mitverantwortung, diese Grundwerte unserer Verfassung entschieden zu verteidigen.“

Vor dieser Beschlussfassung hatte auch Landrat Thorben Schütt auf der Synode deutliche Worte gefunden: „Wo manche „Ausländer raus“ singen, müssen wir uns dessen gewahr sein. Das Erstarken von Extremismus ist besorgniserregend – ich bin froh, dass der Kirchenkreis Dithmarschen sich für Demokratie und Vielfalt einsetzt.“